Preisstatistik – Heizöl verteuert sich trotz sinkenden Rohölpreisen

03.11.2025


Die Rohölpreise haben am Freitag mit dem zu Ende gehenden Oktober den dritten monatlichen Rückgang in Folge verzeichnet. Angesichts des am gestrigen Sonntag angestandenen Treffens der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) konnten die Ölpreise ihr durchaus vorhandenes Aufwärtspotenzial nicht ausspielen.

So hatten zum Wochenschluss z.B. Meldungen über mögliche Angriffe der USA auf Venezuela für einen kurzzeitigen Preisschub an den Ölmärkten gesorgt. Das OPEC-Mitglied verfügt über die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt.

Kurzfristige Heizölpreisentwicklung
Nicht zuletzt aufgrund des zuletzt stark gestiegenen US-Dollars konnten die Heizölpreise von den schwächeren Rohölnotierungen nicht profitieren. So hatte der Euro den Freitag gegenüber der US-Währung auf einem neuen Drei-Monats-Tief beendet.

Letztendlich betrug der Aufschlag bei den Heizölpreisen gegenüber der Vorwoche 1,4 % oder 1,33 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Plus auf 1,4 % oder 1,27 Euro.

Langfristige Preisentwicklung
Von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch sind die durchschnittlichen Heizölpreise um rund 10 % gefallen und notieren aktuell wieder im Bereich der Marke von 95 Euro, die zuletzt Mitte Juli dieses Jahres erreicht wurde.

Verglichen mit den Vorjahresdaten gingen die Preise um 2,90 Euro für 100 Liter Heizöl zurück. Im Vergleich mit den Preisen aus dem Jahr 2023 ist Heizöl aktuell rund 14,4 % oder rund 16 Euro günstiger. In der nachfolgenden Grafik lässt sich gut erkennen, dass die Heizölpreise zuletzt zwar gestiegen sind, sich bislang aber immer noch innerhalb einer relativ engen Bandbreite bewegen.

Was spricht für aktuell steigende Preise?
– Drohende Militärschläge gegen Nigeria und Venezuela: Trump hat nach eigenen Worten das „Kriegsministerium“ angewiesen, einen möglichen Einsatz gegen den größten Ölproduzenten Afrikas, Nigeria, vorzubereiten. Zudem hat das US-Militär zusätzliche Kriegsschiffe in die Karibik verlegt, was die Gefahr eines Angriffs auf das OPEC-Mitglied Venezuela vergrößert.

– OPEC: Aussicht auf Lockerungs-Pause dürfte Preise stützen
Die gestern von der OPEC angekündigte Produktionssteigerung wurde in diesem Umfang erwartet. Allerdings könnte die überraschend bekannt gegebene Pause bei den Produktionserhöhungen im 1. Quartal 2026 die Ölpreise stützen.

Was spricht für aktuell sinkende Preise?
– Starker US-Dollar dämpft Nachfrage: Am letzten Freitag hatte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter abgeschwächt und war auf ein Drei-Monats-Tief gefallen. Ein stärkerer Dollar übt in der Regel Druck auf die Ölpreise aus, da er die Nachfrage von Käufern, die in anderen Währungen bezahlen, dämpfen kann.

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 31.10.2025