Handelskrieg lastet auf Ölmärkten – China fährt Produktion zurück – Heizöl günstiger

29.04.2025


Am frühen Dienstagmorgen geben die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten aktuell um weitere 0,8 % nach. Brent-Rohöl notiert bei 65,30 Dollar während für WTI 61,50 Dollar pro Barrel (159 Liter) aufgerufen werden.

Brent Crude Oil (Brent), das in der Nordsee gefördert wird und das US-amerikanische Äquivalent West Texas Intermediate Crude Oil (WTI) hatten sich bereits zum Wochenauftakt jeweils um deutliche 1,5 % verbilligt, nachdem es mit den Preisen zuletzt zwei Tage in Folge aufwärts gegangen war.

US-Zölle sind Gegenwind für die Rohölpreise 
Die Unsicherheit über die US-Handelspolitik unter Präsident Trump belastet die Märkte angesichts gemischter Signale hinsichtlich des Verhandlungsstands weiter. Volkswirte sind besorgt, dass vor allem ein anhaltender Konflikt zwischen China und den USA, den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, eine globale Rezession auslösen und die Nachfrage nach Kraftstoffen dämpfen könnte.

China: Zugeständnisse würden Aggressor stärken
US-Finanzminister Scott Bessent hatte am späten Montagabend (Ortszeit) erklärt, dass eine Einigung mit Indien kurz bevorstehe und dass die US-Regierung in Kontakt mit China stehen würde. Aufgrund des Handelsungleichgewichts zwischen den beiden Ländern liege es an Peking, den ersten Schritt zur Deeskalation des Zollstreits mit den USA zu tun, so Bessent.

Diese Aufforderung konterte heute im Verlauf des asiatischen Handels der chinesische Außenminister Wang Yi. Seiner Ansicht nach würden Zugeständnisse und Rückzieher den Aggressor nur noch aggressiver machen.

China fährt Produktion zurück
Berichten zufolge, haben chinesische Hersteller aufgrund der US-Zölle bereits begonnen, ihre Produktion einzustellen. Obwohl diese Entwicklung noch nicht weit verbreitet ist, könnte sie letztendlich die Ölnachfrage beeinträchtigen, da China nach wie vor der weltweit größte Ölimporteur ist.

OPEC-Mitglieder drängen auf weitere Förderausweitung
Unterdessen sollen Berichten zufolge mehrere Mitglieder der OPEC+ eine Beschleunigung der Fördererhöhungen für den zweiten Monat in Folge im Juni vorgeschlagen haben.

Diese Forderungen werden als eine Reaktion auf die wiederholte Nichteinhaltung von Produktionsquoten durch OPEC-Länder wie Kasachstan gesehen, das im März 1,85 Millionen Barrel pro Tag förderte, was deutlich über seinem Limit von 1,468 Barrel pro Tag lag.

Der OPEC-Anführer Saudi-Arabien hatte zuletzt signalisiert, dass es bereit sei, die Marktanteile durch höhere Produktion zu verteidigen, selbst wenn dies zu niedrigeren Preisen führen würde.

Heizölpreise spürbar günstiger
Die geschilderten wirtschaftspolitischen Entwicklungen machen sich auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die heute spürbar niedriger liegen als am Vortag. Im Vergleich zu Montagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,60 bis -1,00 Euro/100 Liter profitieren.