Ölmärkte atmen nach Kursrallye durch – Heizölpreise mit deutlichen Abschlägen 

14.01.2025


Die Ölpreise gehen heute mit Abschlägen in den Handelstag, nachdem sie zum Wochenstart deutliche Aufschläge verbuchen konnten. Die weltweit wichtigste Referenzsorte Brent hat sich dadurch alleine in den beiden letzten Handelstagen um rund 5 % verteuert.

Sowohl US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) als auch Brent notieren damit auf einem Preisniveau, wie es zuletzt im August vergangenen Jahres zu beobachten gewesen war.

Chinas Exporte erreichen Rekordwert
Neben den preistreibenden Auswirkungen neuer Sanktionen der USA gegen Russland, sorgte auch die Hoffnung auf ein Wiedererstarken der chinesischen Wirtschaft zum Wochenbeginn für die Fortsetzung der Ölpreis-Rallye.

Gestern hatten von der chinesischen Zollbehörde veröffentlichte Handelsdaten die Erwartungen der Volkswirte bei weitem übertroffen. So waren beispielsweise die Exporte im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 10,7 % gestiegen.

Für das Jahr 2024 erreichten die gesamten Ausfuhren aus der Volksrepublik im Jahr 2024 den Rekordwert von etwa 3,4 Billionen Euro. Das ist ein Zuwachs um 7,1 % im Vergleich zum Vorjahr.

Angesichts der durch Donald Trump angedrohten Zölle, hatten zum einen viele Exporteure ihre Lieferungen vorgezogen. Zum anderen scheinen die von Peking auf den Weg gebrachten Konjunkturmaßnahmen die Nachfrage im Industriesektor zu stützen.

Eine Erholung der chinesischen Wirtschaft wirkt sich unmittelbar auf die Ölmärkte aus, da das Reich der Mitte als der weltweit größte Ölimporteur gilt.

Starker US-Dollar könnte Ölnachfrage schwächen
Als mittelfristig preisdämpfend könnte sich an den Ölmärkten der weiter steigende US-Dollar auswirken. Dieser war gestern gegenüber anderen wichtigen Währungen auf ein 26-Monats-Hoch gestiegen, nachdem an den Finanzmärkten zunehmend damit gerechnet wird, dass die US-Notenbank keine Zinssenkungen mehr in diesem Jahr vornehmen wird.

Eine stärkere US-Währung dürfte die Nachfrage nach in Dollar gehandelten Rohstoffen wie Öl für Käufer, die andere Währungen verwenden, verteuern.

Hoffnung auf Waffenstillstand in Gaza
In einem Schritt, der einen Teil der auf den globalen Ölmärkten aufgebauten Risikoprämie verringern könnte, legten die Vermittler Israel und der Hamas nach einem Durchbruch bei den Gesprächen einen endgültigen Entwurf für ein Abkommen zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen vor. So sollten in einer ersten Phase 33 israelische Geiseln freikommen und die Palästinenser in den Norden von Gaza zurückkehren können.

Heizölpreise mit deutlichen Abschlägen 
Da aktuell im frühen Handel Preisabschläge bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -1,30 Euro bis -1,70 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zum Wochenauftakt.