Ölmärkte reagieren mit Preisrallye auf neue US-Sanktionen – Heizölpreise ziehen weiter kräftig an

13.01.2025


Die Ölpreise setzen zum Wochenbeginn ihre rasante Aufwärtsbewegung fort, nachdem sie bereits am Freitag deutlich um über 4 % zugelegt hatten. Dabei war die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) auf dem höchsten Stand seit drei Monaten, die Atlantiksorte Brent zeitweise sogar auf das höchste Niveau seit Ende August des vergangenen Jahres geklettert.

US-Sanktionen treiben Ölpreise nach oben
Die sich zum Wochenschluss beschleunigende Preisrallye hängt unmittelbar mit der Meldung zusammen, dass das US-Finanzministerium am Freitag umfassendere Sanktionen gegen russisches Öl verhängt hatte.

Die neuen Sanktionen betreffen zwei bedeutende russische Öl- und Erdgasproduzenten sowie 183 Schiffe, die der sogenannten russischen Schattenflotte angehören, mit der Moskau die Sanktionen des Westen zu umgehen versucht.

Goldman Sachs: Brent könnte auf 85 Dollar steigen
Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs schätzen, dass die von den neuen Sanktionen betroffenen Öltanker im vergangenen Jahr rund ein Viertel aller russischen Ölexporte transportiert haben.

Angesichts dieser Dimension gehen die Analysten davon aus, dass Rohöl der Sorte Brent kurzfristig auf 85 Dollar steigen kann.

US-Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf
Neben der Ankündigung neuer Sanktionen hatte zum Wochenschluss ein überraschend stark ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht einmal mehr bestätigt, dass die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wieder an Fahrt aufzunehmen scheint.

Mit einem Anteil am weltweiten Erdölverbrauch von etwa 20 % waren die USA im Jahr 2023 im globalen Vergleich der größte Erdöl-Verbraucher, gefolgt von China.

Arktische Kältewelle bedroht Nordhalbkugel
Während also die boomende US-Wirtschaft ihren erhöhten Energiebedarf durch den Einsatz fossiler Brennstoffe decken muss, herrschen derzeit in großen Teilen der nördlichen Hemisphäre arktische Temperaturen. Diese treiben die Nachfrage nach Heizöl in die Höhe und halten die Energiemärkte in ihrem Bann.

Analysten aus der Ölindustrie zeigen sich besorgt, dass der Ölmarkt die Rekordnachfrage im kältesten Januar seit elf Jahren nicht decken kann. In den USA wappnen sich Raffinerien gegen Stromausfälle und bereiten sich auf das Einfrieren von Pipelines vor.

Heizölpreise ziehen weiter kräftig an
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel aufgrund der geschilderten Entwicklung an den Ölmärkten hohe Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +4,30 Euro bis +4,70 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zur Wochenschluss.